DIN ISO 26000 / CSR-Richtlinie - Gesellschaftliche Verantwortung
Worum geht es?
Die ISO 26000 ist ein weltweit anerkannter Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen. Als Leitfaden ist sie zwar nicht zertifizierbar, die Umsetzung in der Organsation kann aber bewertet werden (Rating).
Folgende 7 Kernthemen beinhaltet die ISO 26000:
- Organisation
- Menschenrechte
- Arbeitspraktiken
- Umwelt
- Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken
- Konsumentenanliegen
- Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft
Unter “Corporate Social Responsibility” oder kurz CSR wird die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens verstanden. CSR ist die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dies umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte, wie sie etwa in international anerkannten Referenzdokumenten zur Unternehmensverantwortung ausgeführt sind, insbesondere in der ILO-Grundsatzerklärung über Unternehmen und Sozialpolitik, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, im UN Global Compact oder in der ISO 26000.
Konkret geht es beispielsweise um faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik, sparsamen Einsatz von natürlichen Ressourcen, Schutz von Klima und Umwelt, ernst gemeintes Engagement vor Ort und Verantwortung auch in der Lieferkette.
CSR bezeichnet den spezifischen Beitrag, den Unternehmen zum nachhaltigen Wirtschaften, zur Nachhaltigkeit, leisten.
Welche Ziele werden verfolgt?
Ziel der CSR-Richtlinie ist es insbesondere, die Transparenz über ökologische und soziale Aspekte von Unternehmen in der EU zu erhöhen. Dabei geht es um Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen sowie die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Deutschland hat die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz). Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz ist seit dem Geschäftsjahr 2017 auf Lageberichte anwendbar.
Was sind die Vorteile?
- Reputation: Eine hohe Reputation als verantwortungsvolles Unternehmen hilft bei der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber auf einem zunehmend von Fachkräftemangel gekennzeichneten Arbeitsmarkt, erhöht die Kundenbindung oder hilft, neue Kundengruppen zu erschließen.
- Effizienz: Energie- und Ressourceneffizienz reduziert nicht nur die ökologischen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit, sondern auch Kosten.
- Risikominimierung: Ein gut funktionierendes Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement reduziert Kosten für unfallbedingte Produktionsausfälle und die Ausfalltage von Mitarbeitern.
- Innovation: Unternehmen, die sich frühzeitig auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen – beispielsweise steigende Energiekosten, verringerte Verfügbarkeit von Rohstoffen oder strengere regulatorische Vorgaben – erlangen einen Wettbewerbsvorteil.
- Vorteile am Kapitalmarkt: Gerade langfristig orientierte Anleger investieren oftmals bevorzugt in Unternehmen, die nachhaltiger wirtschaften als die Wettbewerber. Für institutionelle Anleger wie Lebensversicherer und Pensionsfonds sind Nachhaltigkeitskriterien wichtige Faktoren für die Anlagestrategie.